Bedürfnisgerechtes Wohnen für Menschen mit Demenz

Die Brühlgut Stiftung schuf 2009 in Winterthur mit dem Projekt «Bedürfnisgerechtes Wohnen für Menschen mit Demenz» ein Wohnumfeld, das auf demenziell erkrankte Menschen mit Behinderung zugeschnitten ist.

In Institutionen für Menschen mit Behinderungen wohnen immer häufiger auch Bewohnerinnen und Bewohner im Pensionsalter. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben zu können. Gerade Menschen mit Trisomie 21 tragen ein hohes Risiko, an Demenz zu erkranken. 

Die Brühlgut Stiftung hat daher von 2009 bis 2010 das Projekt «Bedürfnisgerechtes Wohnen für Menschen mit Demenz» umgesetzt: An ihrem Standort in Wyden wurden der Aussenbereich zweier Wohngruppen und seine Zugänge an die Bedürfnisse von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Demenz und mit geistiger Behinderung angepasst. Zudem wurde im Innenbereich ein für Menschen mit Demenz entwickeltes Beleuchtungssystem eingebaut: Ein Lichtkonzept, das auf Personen mit gestörtem circadianem Rhythmus (Verwechslung von Tag-Nacht-Zeiten) ausgerichtet ist. Auch wird dem Sehverlust Rechnung getragen. 

Die Projektumsetzung erfolgte in drei Schritten. 
Der erste Schritt umfasste die Planung und die Umgestaltung von zwei demenzgerechten Wohngärten in zwei Wohngruppen: Wohnhaus 50A (betagte Menschen mit Behinderung) und Wohnhaus 52A (betagte Personen mit Behinderung und teilweise demenzieller Erkrankung). 
Der zweite Schritt beinhaltete die Installation der computergesteuerten, speziell am Krankheitsbild orientierten Lichtanlage im Wohnbereich 52A. 
Im dritten Schritt wurde die Wohngruppe 52A nach einem Farbkonzept gestrichen, das die Stimmung positiv beeinflusst und zur Orientierung dient.

Das Projekt wurde von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) begleitet und evaluiert. Die Evaluationsergebnisse weisen auf positive Wirkungen des Projekts.

Letzte Änderung: 26.08.2022

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