Kontinuierliche Verbesserung der Behandlung von Infarkten mit einer ST-Streckenhebung im EKG (STEMI)
Jedes Jahr werden im Spital Wallis rund 600 Patientinnen und Patienten mit Herzinfarktsymptomen notfallmässig behandelt. In rund 150 dieser Fälle handelt es sich um einen Infarkt des Typs STEMI (Infarkt mit einer ST-Streckenhebung im EKG). Solche STEMI-Herzinfarkte sind lebensbedrohlich und müssen umgehend im Spital Sitten einer Koronarangiographie unterzogen werden, damit die verstopfte Arterie lokalisiert und wieder geöffnet werden kann.
Obwohl Infarktpatientinnen und -patienten im Wallis bereits seit über 20 Jahren rund um die Uhr versorgt werden können, wurde für Herzinfarkte des Typs STEMI für das ganze Wallis ein spezifischer Behandlungspfad entwickelt. Dieser gewährleistet eine umgehende Versorgung und umfasst sämtliche Akteure, die bei einem Herzinfarkt zum Einsatz kommen (Rettungskräfte, Personal der Notfallaufnahme und der Intensivpflege, Kardiologinnen und Kardiologen, Pflegefachpersonen, Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Reha-Fachleute, aber auch das Personal der Bettendisposition).
Nach der Spitalentlassung können die Patientinnen und Patienten noch von einem stationären oder ambulanten kardiovaskulären Reha-Programm profitieren. Dieser neue und genau festgelegte, formalisierte Behandlungspfad geht auf die Bemühungen mehrerer interdisziplinärer Arbeitsgruppen zurück und besteht seit Mai 2017. Seine Hauptziele sind:
- Verbesserung der Versorgungsqualität und der Patientensicherheit
- Erleichterung der Tätigkeit und eine bessere Koordination der Fachpersonen (Bündelung eingehender Meldungen und STEMI-Alarm innerhalb des Spitals)
- Erhöhung der Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten sowie des Spitalpersonals (Zufriedenheitsumfragen und regelmässiges Monitoring des Behandlungspfades durch die Fachpersonen)
- Schaffung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung bzw. Weiterbildung des involvierten Fachpersonals
- Überwachung von Schlüsselindikatoren mithilfe des Informationssystems (z. B.: «Door-to-Balloon»-Zeit und «Systemverzögerung»)