Das Spital Emmental verfügt über eine angehörigenfreundliche Intensivstation

Die Intensivstation des Spitals Emmental ist die erste zertifizierte «Angehörigenfreundliche Intensivstation» der Schweiz.

Bei intensivmedizinisch betreuten Patientinnen und Patienten sind die Angehörigen oft die wichtigsten und je nach Situation auch die einzigen Ansprechpersonen für das Behandlungsteam. Angehörige spielen in solchen Situationen eine sehr wichtige Rolle für die Gesunderhaltung, Krankheitsbewältigung und Genesung. Die Beziehung von Angehörigen, Freunden und vertrauten Menschen trägt wesentlich zur Genesung von Patientinnen und Patienten bei. 

Daher stehen auf der Intensivstation des Spitals Emmental (Standort Burgdorf) nicht nur die Patientinnen und Patienten im Zentrum, sondern auch die Angehörigen. Das Team der Intensivstation nimmt die individuellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen ernst und betreut sie medizinisch und pflegerisch kompetent. Der Angehörigenbesuch ist Teil des therapeutischen Konzeptes.

Angehörigen im Spital Emmental profitieren u.a. von folgenden Angeboten: 

  • Informationsbroschüre über die Intensivstation
  • individuelle Besuchszeiten
  • regelmässige Gespräche über den gesundheitlichen Zustand
  • Angehörigentelefon
  • Intensivtagebuch
  • Einbezug in Entscheidungsfindung


Herausforderungen
Um das Gesamtkonzept einführen zu können, musste die Haltung bezüglich der Bedeutung von Angehörigenbesuchen und der Begleitung von Angehörigen geklärt werden. Es ist nicht immer einfach, das Gesamtkonzept konsequent im Praxisalltag umzusetzen, beispielsweise, wenn unter herausfordernden Arbeitsbedingungen situativ Prioritäten gesetzt werden müssen, damit Besuchszeiten nicht zu Wartezeiten für Angehörige werden.

Erkenntnisse

  • Bei längeren Aufenthalten auf der Intensivstation wird für die Patientinnen und Patienten ein Intensivtagebuch geführt. Das hilft gewissen Personen, ihre Erfahrungen auf der Intensivstation besser verarbeiten zu können.
  • Angehörige schätzen es, aktiv mitwirken zu können, etwa in der Umgebungsgestaltung am Bett (Mitbringen von Fotos, Bildern oder persönlichen Gegenständen) oder durch einfache Aufgaben wie eine Handmassage (angeleitet). Angehörige sind eine wichtige Ressource und ihr Besuch kann als eine Intervention betrachtet werden.

Die Zertifizierung erfolgte durch die deutsche Stiftung Pflege e.V.

Letzte Änderung: 03.08.2022

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