Erzählcafés schaffen niederschwellige Räume für Austausch und Dialog zwischen unbekannten Menschen. Sie finden in Quartierzentren, Museen, Schulen, Pfarreihäusern, Bibliotheken, Jugendzentren und vielen anderen Orten statt. 
Die Teilnahme am Erzählcafé stärkt die psychische Gesundheit der Teilnehmenden, das Verständnis füreinander und fördert damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Ein Erzählcafé dauert zwischen ein bis zwei Stunden. Im ersten Teil tauschen sich die Teilnehmenden, von einer Moderation begleitet, zu einem vorher bestimmten Thema aus. Es werden eigene Erfahrungen geteilt, die weder diskutiert noch gewertet werden. Im zweiten Teil, kann man den anderen Teilnehmenden im lockeren unmoderierten Austausch, bei Kaffee oder Tee begegnen. Die Teilnahme am Erzählcafé löst eine Selbstreflexion, die auch Auswirkung auf zukünftiges Handeln haben kann.

Eine Evaluation im Auftrag der Gesundheitsförderung Schweiz ergab, dass die Teilnahme an Erzählcafés die soziale Teilhabe ermöglichen und auch einen positiven Einfluss auf das Erleben von Respekt und Wertschätzung haben. Erzählcafés sind eine ungezwungene Gemeinschaft auf Zeit.

Das Netzwerk Erzählcafé fördert seit 2015 die Entstehung und Etablierung von sorgsam moderierten Erzählcafés, in denen die Lebensgeschichten aller Teilnehmenden Gehör finden. Es wurde vom Migros Kulturprozent, Bereich Soziales, und der Fachhochschule Nordwestschweiz ins Leben gerufen. Das Netzwerk bietet Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Moderierende von Erzählcafés und betreut eine Webseite mit Arbeitsmaterialien und einer öffentlichen Agenda für alle stattfindenden Erzählcafés. Das Netzwerk organisiert sich seit 2023 als Verein. Finanziell unterstützt wird der Verein Netzwerk Erzählcafé von der Gesundheitsförderung Schweiz (bis 2025) und dem Migros-Kulturprozent, Bereich Soziales (bis 2024).