Die Sui SRK App will Geflüchteten das Ankommen in der Schweiz erleichtern und die Lücke im Bereich der psychosozialen Versorgung reduzieren helfen. Sie vereint Selbsthilfe (S) mit Unterstützung (U) und Informationen (I).
Fachleuten zufolge entwickelt rund die Hälfte aller Geflüchteten in der Schweiz eine psychische Erkrankung infolge eines erlittenen Traumas. Je früher diese behandelt wird, desto eher lässt sich die Chronifizierung von Symptomen, wie Schlafstörungen oder Schmerzen vermeiden. Leider haben nur wenige Geflüchtete Zugang zu therapeutischen Angeboten. Die Sui SRK App wurde als digitales, niederschwelliges und psychosoziales Selbsthilfeangebot entwickelt, um diese Versorgungslücke zu reduzieren. Sie bietet kostenlos:
- Psychologische Selbsthilfe: Geflüchtete erhalten Tipps und Übungen, um im Umgang mit Stress, schwierigen Emotionen oder Schlafstörungen eigene Bewältigungsstrategien entwickeln zu können.
- Individuelle, psychosoziale Unterstützung in einem Chat: Die User der App haben die Möglichkeit, über einen Chat mit einer geschulten Begleitperson in ihrer Sprache Kontakt aufzunehmen, um hilfreiche Informationen und Hinweise auf lokale Unterstützungsangebote zu erhalten.
- Umfangreiche Informationen zu Alltagsthemen: Die App vermittelt zuverlässige, niederschwellige Informationen, z.B. zu Arbeits- und Wohnungssuche, Familiennachzug, Asylverfahren, Gesundheitssystem, etc., welche die Integration erleichtern. Wer versteht, wie der Alltag im neuen Umfeld funktioniert, fühlt sich sicherer. Erst dann lassen sich Fragen zur psychischen Gesundheit angehen.
Die Sui-App wurde in Partnerschaft mit Universitäten (Bern, Zürich, Lausanne, Freie Universität Berlin) und spezialisierten Organisationen, aber auch unter Mitwirkung von fast 200 Geflüchteten, entwickelt. Alle App-Inhalte wurden in einfacher Sprache verfasst und audiovisuell aufbereitet. Sie sind aktuell in Arabisch und Deutsch verfügbar. Weitere Sprachen, wie Französisch, Englisch, Ukrainisch, Farsi/Dari und Türkisch folgen. Die App richtet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren.
Diese digitale Versorgungslösung mit psychologischer und sozialer Unterstützung ist in dieser Form einzigartig und soll künftig auch in anderen Ländern eingesetzt werden.