memoryPLUS – Gemeinsames und aktivierendes Singen für besseres Wohlbefinden

Die Initiantinnen des Projekts memoryPLUS unterstützen seit 2016 interessierte Institutionen auf Anfrage bei der Implementierung des Singens von musikbiografischen Liedern in den Betreuungs- und Pflegealltag.

memoryPLUS ist ein musikbiografisches Singprojekt mit Pflegenden von Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen. Ziel des Projektes ist es, das Singen fest im Arbeitsalltag zu integrieren. Es geht darum, einen Raum zu kreieren, der den Pflegealltag mit musikalischem Kulturgut verbindet. Die Pflegenden sollen befähigt werden, Singen als Arbeitsinstrument anwenden zu können.  

Das Singen von musikbiografischen Liedern kann sich positiv auf das Wohlbefinden bei Menschen mit Demenz auswirken. Die Bewohnenden können mit dem Singen belebt, beruhigt, getröstet und integriert werden. Es entstehen zwischenmenschliche Verbindungen, die mit Worten nicht mehr möglich sind. Für die Betreuungs- und Pflegepersonen ist das Singen ein nützliches und unterstützendes Instrument in der Alltagsgestaltung. Singen unterstützt in aktivierenden Tätigkeiten und dort, wo Worte fehlen, sei dies aufgrund eines eingeschränkten Sprachvermögens oder krankheitsbedingt. Auch die Mitarbeitenden profitieren vom Singen: Es fördert die Motivation, stärkt den Teamzusammenhalt, bereitet Freude, baut Stress ab und wirkt auflockernd, entspannend und integrierend. Die Wirkung ist am grössten, wenn regelmässig bzw. täglich gesungen wird.

Denise Brändli und Manuela Wegmüller vom Projekt memoryPLUS helfen bei der Planung, der Recherche von Lieblingsliedern und bei der Umsetzung des Projekts durch wöchentliche Singtrainings und der Anwendung des Singens als aktivierende Tätigkeit. Die Stiftung Amalie Widmer (Pflegezentrum) in Horgen ist eine der ersten Institutionen, welche das Projekt memoryPLUS 2016 durchgeführt hat. Die Resultate der Evaluation waren durchwegs positiv: Das Wohlbefinden der demenziell Erkrankten und des Pflegepersonals hat sich gesteigert, die Beziehung zwischen Pflegepersonal und Bewohnenden wurde verbessert und zudem wurde das Arbeitsklima unter den Pflegenden als besser wahrgenommen. Die Mitarbeiterinnen setzen das Singen in schwierigen betreuerischen und pflegerischen Situationen ein. Erste Erfahrungen zeigen, dass so vereinzelt die Medikation gesenkt werden konnte, was sich wiederum positiv auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt.

Letzte Änderung: 21.10.2022

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