Weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) – ein Thema für die Hebammentätigkeit

Das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz sensibilisiert Hebammen zum Thema weibliche Genitalbeschneidung und vermittelt Handlungsanleitungen für den Umgang mit betroffenen Frauen vor, während und nach der Geburt.  

Seit 2018 bietet das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Hebammenverband regelmässig Weiterbildungen für Hebammen an, welche in ihrem professionellen Alltag mit genital beschnittenen Frauen in Kontakt sind bzw. kommen könnten. Die mit Referentinnen aus dem Bereich Gynäkologie, Gesundheit und Geburtshilfe gestalteten Weiterbildungen auf Französisch und/oder Deutsch werden sowohl digital als auch physisch durchgeführt. Das Ziel ist, Hebammen zum Thema FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) zu sensibilisieren und sie zu befähigen, betroffene Frauen rund um die Geburt kompetent zu betreuen und adäquat zu versorgen. Dies beinhaltet auch die Erkennung einer Betroffenheit oder Gefährdung durch FGM/C, das Wissen darum, wie das sensible und tabuisierte Thema kompetent angesprochen werden kann und wie Geburt und Wochenbett als Anlass für das Führen eines Präventionsgespräches genutzt werden können.
Folgende Inhalte werden in der Weiterbildung vermittelt:
 

  • Hintergrundinformationen zum Thema FGM/C 
  • Informationen zur Situation von Betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen in der Schweiz 
  • Auswirkung von FGM/C auf Sexualität, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 
  • Hebammenspezifische Handlungsoptionen und Kommunikation in der Interaktion: Wie kann ich eine FGM/C erkennen und ansprechen? Wie kann ich Betroffene unterstützen, behandeln, versorgen? 
  • Wie führe ich ein Präventionsgespräch, wenn eine beschnittene Frau eine Tochter geboren hat?  
     
Letzte Änderung: 22.11.2023

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