Wohnmodell für mehr Normalität für Menschen mit Demenz

Das Betreuungskonzept der Genossenschaft für Altersbetreuung und Pflege Gäu (GAG) greift bei der Gestaltung der Wohneinrichtungen und des Alltags die sozialen Hintergründe und Gewohnheiten von Menschen mit Demenz auf. 

Die Stapfenmatt, ein Wohnhaus mit Platz für 25 Menschen mit Demenz in Niederbuchsiten, will seinen Bewohnerinnen und Bewohnern grösstmögliche Normalität bieten. Bei der Gestaltung der Wohnungseinrichtungen und des Alltags werden daher der soziale Hintergrund und die Gewohnheiten der Bewohnenden aufgegriffen. 

Mit dem von der GAG selbst entwickelten Betreuungskonzept wird der Alltag von Menschen mit Demenz so normal wie möglich gestaltet. Die Mitarbeitenden erstellen auf Basis der jeweiligen Biografie und von Beobachtungen ein Profil von jeder Bewohnerin und jedem Bewohner. Diese Anhaltspunkte werden dann in den Alltag integriert. So lässt man zum Beispiel Langschläferinnen und Langschläfer am Morgen schlafen, die Mitarbeitenden tragen keine Berufs-, sondern Alltagskleider und auf den Namensschildern stehen nur der Vor- und der Nachname, aber bewusst nicht die jeweilige Funktion. Frühstück und Nachtessen werden in den Wohngruppen zubereitet, die Bewohnenden helfen mit, sofern sie das können und möchten. Auch bei anderen Haus- und Gartenarbeiten können die Bewohnenden mithelfen. Daneben gibt es gemeinsame Aktivitäten wie Einkaufen, Wanderungen oder Restaurant-Besuche. 

Die Mehrheit der Bewohnenden schläft in einem Zweierzimmer, weil Erkenntnisse aus der Forschung dargelegt haben, dass es Demenzkranke beruhigt, wenn sie nachts aufwachen und hören, dass eine zweite Person im Zimmer schläft.

Im August 2022 wird ein neuer Standort, der Lindenpark in Balsthal, in Betrieb genommen. Die gemachten Erfahrungen in der Stapfenmatt flossen laufend in das Projekt ein. Die GAG ist Teil der IPOS-Dem Studie zur personenzentrierten Pflege für Menschen mit Demenz. Ziel ist es, die Lebensqualität durch eine ergebnisgeleitete systematische Erfassung relevanter belastender Symptome, Bedürfnisse und Betreuungsfragen zu verbessern.

Letzte Änderung: 21.10.2022

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