Der Demenzsimulator «Hands-on Dementia», der 2015 vom gleichnamigen Unternehmen entwickelt wurde, simuliert die Symptome einer Demenz. Dies soll Menschen ohne Demenz helfen, sich in die Krankheit hineinzuversetzen.
Angehörige, Pflegende oder Freiwillige, die Menschen mit Demenz begleiten, stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Menschen mit Demenz verändern häufig ihr Verhalten. Mit dem Demenzsimulator «Hands-on Dementia», der 2015 von Leon Maluck entwickelt wurde, können Menschen ohne Demenz erleben, wie sich die Symptome einer Demenz anfühlen. Der Demenzsimulator simuliert die Symptome einer Demenz, indem er durch 14 Alltagssituationen führt. So können Menschen ohne Demenz nachempfinden, wie sich Menschen mit Demenz fühlen und ihr Verständnis vertiefen.
Das Material des Demenzsimulators besteht aus 14 Alltagssituationen, wie beispielsweise Anziehen, Einkaufen, Essen oder Autofahren. Zu jeder Alltagssituation, die meist mit Gefühlen, wie Hilflosigkeit, Versagen oder Angst verbunden ist, gibt es ein Stationsheft und Begleitmaterial. Jedes Stationsheft beginnt mit einer Geschichte fiktiven, an Demenz erkrankten Person Erna Müller und führt durch die Alltagssituation. Am Ende einer Alltagssituation steht immer eine kurze Information: Wissenswertes zur Symptomatik einer Demenz.
«Hands-on Dementia» wurde bisher in sieben Sprachen übersetzt: Italienisch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch, Griechisch und Türkisch. Der Demenzsimulator in diesen Sprachen besteht aus neun Alltagssituationen mit insgesamt vier Boxen.
«Hands-on Dementia» bietet den Kauf und Verleih des Simulators sowie Schulungen an. Die Schulungen beinhalten eine allgemeine Einführung in das Thema Demenz sowie das Ausprobieren des Demenzsimulators. Anschliessend tauschen sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen und Gefühle aus und darüber, wie sich der Umgang mit Menschen mit Demenz dadurch verändert. Die Schulungen richten sich beispielsweise an Institutionen, die das Verständnis ihrer Mitarbeitenden für Menschen mit Demenz verbessern wollen.
Verschiedene Institutionen in der Schweiz setzen den Demenzsimulator ein oder bieten ihn zur Ausleihe an. Die Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons St. Gallen stellt ihn kostenpflichtig zur Ausleihe zur Verfügung, das Schulungszentrum Gesundheit der Stadt Zürich bietet Weiterbildungen mit dem Demenzsimulator an.