Gemeinsam stark: Die Sorgende Gemeinde Belp lebt Solidarität

Seit 2016 wächst in Belp eine Sorgende Gemeinde. Gemeinsam fördern die Einwohnergemeinde, Kirchen, Spitex und Vereine soziale Teilhabe, gegenseitige Hilfe und neue Formen des Miteinanders im Alltag.

Initiiert durch die Einwohnergemeinde Belp in Zusammenarbeit mit der reformierten und katholischen Kirche, der Spitex Aare Gürbetal und dem Frauenverein Belp, verfolgt das Projekt das Ziel, das soziale Zusammenleben zu stärken und die Identifikation mit der Gemeinde zu fördern.

Den Ausgangspunkt bildete 2016 die Überarbeitung des Altersleitbilds der Gemeinde Belp. Dabei wurden drei zentrale Stossrichtungen definiert: gegenseitige Hilfe und Selbsthilfe, soziale Teilhabe und die Möglichkeit, zu Hause alt werden zu können.

Ab 2017 gewannen Sorgende Gemeinschaften an Aufmerksamkeit, und Belp schloss sich als Partnerin dem partizipativen Projekts CareComLabs des nationalen Forschungsprogramms (NFP) 74 «Gesundheitsversorgung» (NFP 74) an. 

Mit der Corona-Pandemie kam das Projekt einerseits ins Stocken, andererseits rückte schlagartig die gegenseitige Sorge und Unterstützung ins Bewusstsein vieler. Eine Welle der Solidarität wurde spürbar. Der Slogan «Bäup luegt fürenang» wurde geboren und erste Aktivitäten wurden koordiniert. 

In den vergangenen Jahren entstanden zahlreiche konkrete Projekte, vielfach aus Ideen der Bevölkerung selbst – etwa über partizipative Mitmachformate. Eine Auswahl: 

  • WhatsApp-Gruppe für Nachbarschaftshilfe (während Corona): schnelle Unterstützung auf digitalem Weg.

  • Postkartenaktion: Grüsse gegen die Einsamkeit.

  • Besichtigungen und Referate zu Generationenwohnen: Lernen von guten Beispielen.

  • Themenabend: «Die stillen Heldinnen und Helden von Belp» – eine Würdigung des Engagements vor Ort.

  • Teilnahme am «Tag der Nachbarschaft» – Begegnung und Austausch im Quartier.

  • Veranstaltung «KI und das Dorfleben der Zukunft»: Technologie trifft Gemeinschaft.

  • Mobiles Kaffee in den Quartieren: ein fahrbarer Treffpunkt für Gespräche.

  • Sitzbänkli und Plauderbänki: Verweilen, reden, zuhören.

  • Repair-Café (organisiert vom Frauenverein): Ressourcen schonen, Wissen teilen.

Ein Erfolgsfaktor aus Sicht der Projektverantwortlichen ist, dass die Gemeinde Belp das Projekt finanziell und personell unterstützt. Die Sorgende Gemeinde Belp zeigt: Nachhaltige Entwicklung beginnt im Kleinen – mit Menschen, die sich einbringen, Strukturen, die es ermöglichen, und einem gemeinsamen Verständnis von Verantwortung. Das Projekt lebt von Offenheit, Kreativität und dem Vertrauen darauf, dass jede und jeder etwas beitragen kann.

Letzte Änderung: 01.10.2025

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