Swiss Health Alliance for interprofessional Education- SHAPED

SHAPED (Swiss Health Alliance for Interprofessional Education) ist ein Verein von Studierenden und Berufseinsteiger:innen, der sich für mehr interprofessionelle Ausbildung und Zusammenarbeit im Gesundheitswesen einsetzt.
 

Viele Studien zeigen, dass eine erfolgreiche interprofessionelle (IP) Zusammenarbeit das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten fördert, zu einer sichereren Entscheidungsfindung führt und die Behandlungskosten senkt. Es gilt deshalb, eine effektive Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsberufen bereits frühzeitig zu lehren und zu fördern.
Als erstes Angebot von SHAPED wurden im Herbst 2020 die Interprofessional Case Discussions (ICD) ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um interprofessionelle Fallbesprechungen, die - inspiriert durch reale Patient/innenfälle - im “Krimi-Dinner”-Format durchgeführt werden. Teilnehmende erhalten je Berufsgruppe ein Dossier, welches für die jeweilige Profession spezifische Informationen enthält. Um den fiktiven  Patientinnen und Patienten zu helfen, sind Hinweise aus allen Dossiers gefragt. Angeleitet durch eine SHAPED-Moderatorin oder Moderator kann der Fall nur durch IP Kommunikation und Entscheidungsfindung gelöst werden. Pandemiebedingt zuerst ausschliesslich in digitaler Form, wurde so ein niederschwelliges Angebot für interessierte Studierende aller Gesundheitsberufe geschaffen. Der Übergang in physische Gruppen ist in der Zwischenzeit geschafft. Unabhängig von der eigenen klinischen Erfahrung soll Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, sich bereits während ihrer Ausbildung IP Wissen anzueignen. Je nach klinischer Fachrichtung und Setting des
ICDs wird der Schwerpunkt auf unterschiedliche Berufsgruppen gelegt. Insgesamt mehr als 300 Studierende aus acht Fachrichtungen (Chiropraktik, Ergotherapie, Ernährungswissenschaften, Hebamme, Humanmedizin, Pflege, Pharmazie & Physiotherapie) nahmen bisher an sechs unterschiedlichen ICDs in Deutsch, Französisch und Englisch teil. Um die Wirkkraft der ICDs zu messen, werden die Teilnehmenden vor und nach der Durchführung standardisiert befragt. Die statistische Auswertung ist aktuell noch in Arbeit - das generelle Feedback der Teilnehmenden ist aber äusserst positiv. “Endlich ein IP-Kurs, der auch etwas bringt und Spass macht” ist eine der häufigsten Rückmeldungen.
Zentrale Ziele der ICDs sind die Kommunikation, das Rollenverständnis und die IP-Entscheidungsfindung zu stärken. Durch die ansprechenden, nur durch Gruppeninteraktion lösbaren klinischen Patient/innenfälle werden Studierende motiviert, sich bereits während der Ausbildung mit dem Thema Interprofessionalität auseinanderzusetzen. Dank der Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen laufen aktuell Implementierungsversuche ins reguläre Curriculum.

 

Letzte Änderung: 30.08.2023

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